Konzept

Für ein gemeinsames Miteinander

Unser Leitbild

  • Uns ist die Ehrlichkeit und Akzeptanz im Team sehr wichtig, um zielorientiert in einem guten Arbeitsklima arbeiten zu können.
  • Wir begegnen den Kindern stets mit Achtung und fördern so ihre soziale Kompetenz und ihre Selbständigkeit.
  • Unsere Offenheit bzw. die Transparenz unserer Arbeit betrachten wir als Voraussetzung für eine erfolgreiche Motivation der Eltern zur Mitarbeit.
  • Wir legen großen Wert auf gegenseitige Toleranz zwischen Kindergruppe und Hausbewohnern, um ein friedliches Miteinander zu gewährleisten.
  • Die gegenseitige Wertschätzung unserer Arbeit bestärkt uns, die Kindergruppe positiv in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Gesetzlicher Auftrag

Der gesetzliche Auftrag richtet sich nach dem BAYERISCHEN KINDERBILDUNGS- UND BETREUUNGSGESETZ (BayKiBiG).

Lage und Einzugsbereich

Unsere Kindergruppe befindet sich in der Zügelstraße in München im Erdgeschoss eines kleinen Wohnhauses im Stadtteil Moosach.

Die Lage gewährleistet eine angenehme Bring- und Abholsituation, da genügend kostenlose Parkplätze vorhanden sind, die Buslinie 51 (Netzerstraße bzw. Baubergerstraße) kann bequem erreicht werden. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß ist die Kindergruppe ebenfalls sicher zu erreichen. Die große Einfahrt vor dem Eingang bietet ausreichende Möglichkeiten den Kinderwagen, Fahrräder und Anhänger etc. abzustellen.

In unmittelbarer Nähe befinden sich auch zwei öffentliche Spielplätze, die gern aufgesucht werden von der Kindergruppe.

Die Kinder, die unsere Einrichtung besuchen, sind in der Regel ein bis drei Jahre alt und kommen aus den verschiedensten Teilen Münchens, hauptsächlich aber aus dem Stadtteil Moosach.

Rahmenbedingungen

Träger

Im Jahre 1984 fanden sich einige Eltern aus München-Moosach zusammen, um eine private Eltern-Kind-Initiative zu gründen. Fünf Jahre später wurde diese Initiative in den Kreis der von der LH München geförderten Kinderbetreuungseinrichtungen aufgenommen.

Im Jahre 1992 erfolgte dann die Gründung des heutigen Trägervereins mit dem Namen Kindergruppe Moosach e.V. .

Die Aufnahme eines Kindes zur Betreuung setzt eine Vereinsmitgliedschaft der Eltern voraus.

Der Verein hat eine Satzung und tritt einmal jährlich zu einer ordentlichen Mitgliederversammlung zusammen. Die Mitgliederversammlung wählt einen Vorstand, dessen Amtsdauer dem Betreuungsjahr entspricht. Der Vorstand besteht aus dem 1. Vorsitzenden, dem 1. Stellvertreter und dem 2. Stellvertreter.

Räumliche Ausstattung und personelle Besetzung

Im Eingangsbereich befindet sich unsere Garderobe. Daran angrenzend findet man ein kindgerechtes Badezimmer (mit Waschbecken, Kinderspiegel, zwei Kindertoiletten und Töpfchen), einen separaten Wickelraum mit Wickeltisch und ein Erwachsenen WC.

Die Kinder haben in unserer Einrichtung verschiedene Rückzugsmöglichkeiten.

Der große Gruppenraum bietet Platz für gemeinsame Mahlzeiten, pädagogische Angebote und für die Freispielzeit. In dem Raum sind neben einer Kuschelecke auch eine Leseecke, eine Kinderküche, eine Kletterinsel und ein Maltisch integriert. Die Kletterinsel bietet drei verschiedene Ebenen. Die mittlere Ebene ist für Kletteranfänger und in die obere Ebene gehen nur unsere erfahrenen Kletterer. Ganz unten befindet sich die Kuschelecke. Ein wichtiger Rückzugsort für unsere ganz Kleinen und für die Kinder, die sich gemütlich einkuscheln wollen. Decken und Tücher stehen den Kindern jederzeit zur Verfügung. Von hier aus kann man die Gruppe gut beobachten und auf diese Weise am Geschehen teilnehmen.

Neben dem Gruppenraum gibt es noch ein weiteres Zimmer, das am Vormittag zum Tanzen und Toben oder für sportliche Angebote bzw. Bewegungsspiele genutzt wird und am Nachmittag zum Schlafen. In diesem Raum findet auch der tägliche Morgenkreis statt.

Aufgrund der zwei getrennten Räume haben wir auch die Möglichkeit gleichzeitig verschiedene Aktionen für die älteren Kinder oder die jüngeren Kinder anzubieten. Je nach Bedarf können die jüngeren Kinder beispielsweise auch früher schlafen gehen oder sich mit einem Betreuer im hinteren Raum für ein ruhigeres Angebot zurückziehen, während die älteren Kinder noch beim Basteln oder spielen sind.

Zum Haus gehört auch noch ein Garten, mit Sandkasten, Bobbycars, Rollern und weiteren Spielsachen, den wir ebenfalls nutzen.

Eine intensive Betreuung der Kinder wird gewährleistet durch zwei festangestellte Mitarbeiter in Vollzeit (ErzieherIn/SozialpädagogIn und Kinderpflegerin) sowie einem Mitarbeiter/einer Mitarbeiterin in Teilzeit (Erzieher/In/SozialpädagogIn). Bei Personalengpässen (z.B. Krankheit, Fortbildungen) stehen der Kindergruppe feste Aushilfen zur Verfügung. Bei außerordentlichen Engpässen werden die Eltern, im Rahmen des im Vorfeld festgelegten Elterndienstes, gebeten eine der Fachkräfte zu unterstützen.

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag 08:00 Uhr bis 15:00 Uhr

Die Bringzeit ist von 08.00 Uhr bis 08:45 Uhr, um den Kindern ein ruhiges Ankommen zu ermöglichen. Die Abholzeit ist ab 14:00 Uhr bis 15:00 Uhr. Nach vorheriger Absprache kann ihr Kind zu jeder Tageszeit gebracht oder abgeholt werden.

Schließzeiten orientieren sich an den Schulferien, jedoch in verkürzter Form. Sie werden am Anfang des neuen Kindergruppenjahres bekannt gegeben.

Beim Fernbleiben eins Kindes sind die Eltern verpflichtet, die Kindergruppe zu benachrichtigen. Krankheiten, insbesondere ansteckende Krankheiten, sind sofort zu melden, damit die anderen Eltern mit einem Aushang am schwarzen Brett informiert werden können. Kranke Kinder und Kinder die sich unwohl fühlen, sollen in eigenem Interesse und mit Rücksicht auf die Gruppe bis zu ihrer Genesung zu Hause bleiben. Erkrankt das Kind während der Betreuungszeit, werden die Eltern gebeten dieses vorzeitig abzuholen.

Buchungszeiten/ Finanzen

Die Buchungszeit ist die Zeit, in der das Kind sich in der Kindergruppe befindet und vom pädagogischen Personal gebildet, erzogen und betreut wird.

Folgende Stunden können gebucht werden:

7 Stunden täglich = Ganztagsplatz

Der monatliche Beitrag des Kindergruppenplatzes beträgt 111 Euro, zzgl. 70 Euro Essensgeld sowie 85 Euro Vereinsmitgliedschaftsbeitrag. Zusätzlich fallen einmalig eine Kaution in Höhe von 500 Euro, sowie eine Aufnahmegebühr von 40 Euro an.

Neben den Beiträgen der Eltern erfolgt die Finanzierung der Kindergruppe durch eine öffentliche Förderung der Landeshauptstadt München und des Freistaats Bayern. Die Förderung erfolgt nach Maßgabe des BayKiBiG, der Kinderbildungsverordnung (AVBayKiBiG) sowie Verwaltungsvorschriften über Fördervoraussetzungen und Qualitätsmerkmale für Eltern-Kind-Initiativen. Die finanzielle Beteiligung der Eltern muss so bemessen sein, dass der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit gewahrt bleibt.

Anmeldung (Aufnahmekriterien und –prozedere)

Die neuen Kinder werden zu Beginn des Betreuungsjahres im September aufgenommen. In Ausnahmefällen werden auch unter dem Jahr Plätze frei und können dann sofort besetzt werden. Eine unverbindliche Vormerkung für einen Betreuungsplatz ist das ganze Jahr über möglich.

Eltern können bei Interesse, das Kontaktformular auf der Homepage unter dem Punkt „Buchung“ ausfüllen und abschicken. Nachfolgend werden die Eltern vom Vereinsvorstand oder stellvertretend vom pädagogischen Fachpersonal kontaktiert und es kann ein unverbindlicher Besichtigungstermin vereinbart werden. Hier haben die Familien die Möglichkeit sich die Räumlichkeiten, sowie die Arbeit der Kindergruppe näher bringen zu lassen. Zu diesem Hospitationstag sollte unbedingt auch das zu betreuende Kind anwesend sein. Finden Eltern und Kind Gefallen am Angebot des Vereins, vereinbaren sie ein Gespräch mit dem Vereinsvorstand. Der Vereinsvorstand entscheidet nach Maßgabe einer Ausgewogenheit der Geschlechter, Alter, kulturellen und sozialen Hintergründe. Ein weiteres Kriterium für die Aufnahme eines Kindes ist die Übernahme von Verantwortung und Einbringung eigener Initiativen in den Verein. Dies ist ein wichtiger und verpflichtender Bestandteil des Vertrags.

Bei beidseitigem Einverständnis erfolgt die Unterzeichnung des Vertrags.

Die Kinder, die wir aufnehmen, müssen aufgrund gegebener Räumlichkeiten in Ihren motorischen Fähigkeiten so weit entwickelt sein, um sich in der Gruppe sicher fortbewegen zu können. (kleine Treppenstufen meistern und Aufgang zur Kletterinsel bewältigen) im Idealfall haben die Kinder bereits mit dem Laufen begonnen.

Blickpunkt Kind

Das Kleinkind untersucht die Welt, indem es mit ihr spielt. Das scheinbar sinnlose Herumlaufen im Raum, das Verstecken von Dingen, das Auskramen von Schränken, Kisten und Taschen sind Wege des Kindes seine Welt zu Erkunden. Wir wollen diese Erkundungen fördern, indem wir dem Kind die Möglichkeiten und den Raum dafür bieten. Unsere Kinder dürfen nicht nur scheinbar sinnlos im Raum herumlaufen, sie dürfen auch in Pfützen springen und im Sandkasten mit Matsch spielen. Unsere Spielmaterialien sind angepasst auf die Erkenntnis, dass Kinder ihre Welt erkunden wollen.

So gibt es beispielsweise frei zugängliche Kisten mit Bauklötzen, einer Eisenbahn und Duplo Steinen, welche in Reichweite der Kinder sind und immer genutzt werden können. Steckspiele gehören ebenfalls zu unseren wichtigen Spiel-und Lernmaterialien. Krippenkinder lernen damit Größenunterschiede, Farben und Formen kennen.

Der pädagogische Ansatz und die Umsetzung

Die Kindergruppe arbeitet nach einem situations- und bedürfnisorientierten Ansatz. Ziel der Einrichtung ist es, jedem einzelnen Kind eine individuelle Förderung zu ermöglichen. Die Kinder spielen und lernen nach ihren eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen.

Die pädagogische Arbeit orientiert sich an jahreszeitlichen Themen. Die vier Jahreszeiten begleiten die Kinder durch das ganze Jahr mit Anschauungsmaterial, Bastelarbeiten, kleinen Gedichten, Liedern, Festen usw. Je nach Jahreszeit werden Naturmaterialien gesammelt und benannt und zum Basteln und Spielen verwendet. Dabei werden besonders die Sinne und die Feinmotorik gestärkt.

Zum Kennenlernen der Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde werden unter anderem Ausflüge in die Natur gemacht und verschiedenste Experimente durchgeführt. Dazu werden Projekte angeboten, die ein bestimmtes Thema aufgreifen und mit den unterschiedlichen Materialien gestaltet werden. Für Ausflüge und Spaziergänge benutzen wir unseren Bollerwagen, in dem sich die jüngeren Kinder zum Ausruhen zurückziehen können und so auch längere Strecken bewältigen können.

Den Jahreskreislauf erleben die Kinder ferner bei regelmäßigem Spielen im Garten, auf dem naheliegenden Spielplatz und bei Spaziergängen. Zudem werden gemeinsam Feste gefeiert (z.B. Laternenfest, Sommerfest). Diese Feste im Jahreslauf sind für die Kinder besondere Höhepunkte.

Pädagogische Angebote orientieren sich zusätzlich an den Interessen und dem Entwicklungsstand der Kinder.

Bei unseren pädagogischen Angeboten beachten wir immer die physische Besonderheit in diesen frühen Lebensjahren: die Empfindsamkeit und die manchmal rasche Ermüdung. Deshalb sorgen wir immer für einen sinnvollen Wechsel von Anspannung und Erholung, vermeiden Anstrengung und Lärm, geben den Kindern aber auch Raum und Zeit ihren Bewegungsdrang auszuleben.

Die Pflege ist ein wichtiger Bestandteil im täglichen Krippenalltag. Unser Ziel ist es, Bedingungen zu schaffen, die es Kleinkindern ermöglichen, sich körperlich und seelisch gesund zu entwickeln. Beziehungsvolle Pflege ist Begegnung und Erziehung und sie braucht Zeit. Beim Wickeln und Füttern sind Gelegenheiten, durch exklusive Zweierzeit die Beziehung zwischen Kind und Erzieherin zu stärken, da sich beide durch Berührung und achtsame Interaktion begegnen und miteinander noch vertrauter werden können. Die Wickelsituation wird so gestaltet, dass sich die Erzieherin dem Kind individuell zuwendet, indem sie mit dem Kind spricht und ihre Tätigkeit sprachlich begleitet. Damit stellt die körperliche Pflege eine bedeutsame Situation dar, in welcher das Kind wichtige emotionale und sprachliche Erfahrungen sammeln kann.

Eingewöhnungsphase

Der Besuch der Kindergruppe ist häufig das erste Mal, dass sich das Kind von seiner Familie für eine gewisse Zeit löst. Sowohl für die Eltern als auch für die Kinder beginnt damit ein neuer Lebensabschnitt, der einschneidende Veränderungen für die gesamte Familie mit sich bringt. Die Eltern übergeben die Verantwortung für ihre Kinder über mehrere Stunden an das pädagogische Personal der Einrichtung. Die Kinder erweitern ihren bisherigen Lebens- und Erfahrungsbereich dadurch wesentlich. Damit Kinder diese Veränderung positiv bewältigen, bedarf es der aktiven Mitarbeit aller Beteiligten:

Hierfür gibt es im Juli, zur Vorbereitung der Eingewöhnungsphase, einen pädagogischen Elternabend für alle neuen Eltern. Außerdem wird den Eltern ein Erstgespräch/Eingewöhnungsgespräch angeboten, indem u.a. Fragen geklärt werden können und der Eingewöhnungsablauf dargestellt wird.

Die vier Eingewöhnungsphasen dauern in der Regel vier bis sechs Wochen. Die Bezugsperson ist in diesen Phasen immer anwesend und begleitet das Kind und die Eltern, um langsam Vertrauen aufzubauen.

  • In der Grundphase bleiben Vater oder Mutter die ersten Tage für ca. eine Stunde gemeinsam mit dem Kind im Gruppenraum und nehmen das Kind danach wieder mit nach Hause.
  • Danach erfolgt der erste Trennungsversuch, wobei Mutter oder Vater sich für kurze Zeit entfernen und in unmittelbarer Nähe des Gruppenraumes bleiben. Ist dies erfolgreich, so werden peu á peu die Zeitabstände ohne Mutter und Vater vergrößert. Sie bleiben aber in der Nähe der Einrichtung.
  • Benötigt das Kind mehr Zeit, so werden die Phasen entsprechend angepasst, bzw. ein Schritt zurück gemacht. Erst wenn die Bezugsperson das Kind trösten kann, werden in den nächsten Tagen die Zeiträume ohne Mutter oder Vater vergrößert. Mutter oder Vater bleiben in unmittelbarer Umgebung.
  • In der Schlussphase halten sich Mutter oder Vater nicht mehr in der Einrichtung auf, sind jedoch jederzeit erreichbar.

Die Eingewöhnung kann als beendet betrachtet werden, wenn das Kind die Betreuerin als neue Bezugsperson annimmt, ihr vertraut und sich von ihr trösten lässt.

Eltern müssen dem Kind für die Eingewöhnung den Raum und die Zeit geben und sollten dies vor Arbeitsbeginn berücksichtigen. Ist eine Eingewöhnungsphase gelungen, so kann sich das Kind in der Bringsituation leicht von Mutter oder Vater trennen und ist entspannt in der Abholsituation. Im Laufe der Eingewöhnungsphase nimmt das Kind seine neue Rolle als sogenanntes „Krippenkind“ an. Es wird dadurch selbstbewusster. Das Kind hat erfahren, dass es in seiner Kindergruppe willkommen ist. Es hat eine Beziehung zu seiner Betreuerin und zu anderen Kindern aufgebaut. Die geregelten Bring- und Abholzeiten geben dem Kind zusätzlich Sicherheit, ebenso die Beobachtung, dass sich zwischen den Eltern und der Bezugsperson eine vertrauensvolle Beziehung entwickelt (Gespräche

„zwischen Tür und Angel“, Feste, gemeinsame Aktivitäten mit den Eltern (basteln, Ausflüge etc.)).

Am ersten Tag bringen alle neuen Eltern Fotos ihrer Familie mit. Diese Fotos klebt die Erzieherin zusammen mit dem Kind in ein kleines Haus aus Papier. Dieses Haus wird mit Buntstiften schön gestaltet und im Gruppenraum aufgehängt. Das Kind hat somit immer eine Stütze, sollte es Mama und Papa doch mal arg vermissen.

Emotionale und soziale Kompetenzen

Die Entwicklung der emotionalen und sozialen Kompetenzen der Kinder hängt sehr stark von frühen Interaktionserfahrungen ab – eine sichere Bindung der Kinder an eine Bezugsperson stärkt die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder. Diese Fähigkeiten können in allen Bildungsbereichen gestärkt werden: Durch Projektarbeiten, bei einer gemeinsamen Bilderbuchbetrachtung oder in Alltagssituationen wie beim Wickeln. Besonders wichtig ist es, Emotionen zu erlauben, ihnen einen Namen zu geben, sie zu benennen. Nur so trauen sich die Kinder über ihre Emotionen zu sprechen. Durch die Benennung der Gefühle („Laura weint. Laura traurig.“) entwickeln Kinder Empathie und versetzen sich in die Lage des Gegenübers. Sie lernen Mitgefühl zu zeigen und bei Konflikten nachzugeben. Eine gute Gemeinschaft wird in unserer Einrichtung durch gemeinsame Aktivitäten, wie unserem Morgenkreis, Ausflüge usw. gestärkt. Kinder brauchen diese Gemeinschaft für ihre Persönlichkeitsentwicklung und auch als Bildungsangebot. Emotionale Wärme, Zuwendung, Einfühlungsvermögen und Verlässlichkeit sind wesentliche Voraussetzungen, dass Bindungs- und Erziehungsprozesse gelingen. Doch auch die Freispielzeit trägt wesentlich zum Emotional- und Sozialverhalten bei, da Kinder bewusst ihre Spielpartner wählen können und sich dabei mit ihren eigenen Emotionen und denen der anderen Kinder auseinandersetzen müssen. Dabei helfen klare verbindliche Regeln, sowohl für den Tagesablauf als auch für den Umgang miteinander. Die Kinder lernen in der Kindergruppe Beziehungen aufzubauen, die durch Sympathie und gegenseitigen Respekt gekennzeichnet sind.

Die Unterstützung des Kindes, zum Erwerb all dieser Kompetenzen, geschieht durch…

  • … Förderung und Entwicklung von positivem Selbstwertgefühl und durch Selbstvertrauen,
  • … Unterstützung der Neugierde und Förderung individueller Interessen,
  • … Entwicklung von Vorlieben beim Spiel und anderen Beschäftigungen,
  • … Wahrnehmung und Ausdruck der eigenen Bedürfnisse und Gefühle und
  • … die soziale Eingebundenheit innerhalb der Gruppe, sich dazugehörig, geliebt und respektiert zu fühlen.

Sprache

Die Sprachförderung in der Kindergruppe ist für das pädagogische Personal eine wichtige Grundlage, um die sprachliche Grundkompetenz der Kinder weiterzuentwickeln. Dies geschieht im Freispiel, beim Rollenspiel und Singen, durch Fingerspiele, Verse, Reime und einer gezielten Bilderbuchbetrachtung. Freude an Kommunikation sowie die Fähigkeit, Gefühle, Erlebnisse und Gedanken mitzuteilen, werden unterstützt und gefördert. Die Kinder lernen hierbei das Zuhören und Verstehen. Sie trainieren Beobachtungs- und Merkfähigkeit, der Wortschatz wird erweitert und die Sprechfreude angeregt.

Die Kinder haben Zugang zu altersgerechten Büchern. Die Auswahl reicht von einfachen Bilderbüchern bis hin zu komplexeren Geschichten. Besonders Wimmelbücher regen die Kinder zum ersten Sprechen an.

Förderung der Kreativität

Viele Bastelarbeiten greifen entsprechende Themen und Interessen der Kinder auf. Dabei fördert die Einrichtung mit verschiedenen Gestaltungsmaterialien, auch aus dem Naturbereich, Kreativität und Phantasie der Kinder. Unter anderem entstehen Gruppencollagen, an denen sich alle Kinder eifrig beteiligen können. Auch das gemeinsame Betrachten von Bilderbüchern oder Geschichten erzählen regt die eigene Phantasie an. Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen die Kinder dabei, indem sie die angeleiteten Angebote möglichst so gestalten, dass den Kindern genügend Platz zur eigenen Vorstellung bleibt. Doch auch während der Freispielzeit, können Kinder ihre Kreativität und Phantasie frei entfalten. Die Spielsachen, das gemeinsame Spielen mit anderen Kindern und Rollenspiele fördern die Kreativität. Die Pädagogen unterstützen die Kinder dabei, indem sie das Spiel der Kinder sprachlich begleiten und Input liefern, sodass die Kinder in ihrem Kreativspiel weiter bestärkt werden.

Wir arbeiten viel mit Fingerfarben und Knete, da dies eine besondere sinnliche Erfahrung für Kinder im Krippenalter ist.

Ernährung und Bewegung

Der gesundheitliche Aspekt hat in der Kindergruppe einen hohen Stellenwert. Zum Frühstück bringen die Kinder ihre eigene gesunde und abwechslungsreiche Brotzeit mit. Das Mittagessen wird durch einen Catering Service in Bioqualität geliefert und besteht vorwiegend aus vegetarischen Gerichten. Auf Schweinefleisch wird grundsätzlich verzichtet. Bei allen Mahlzeiten wird auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet. Für die Speisen werden ausschließlich Bio-Produkte verwendet. Außerdem wird täglich frisches Obst oder Gemüse mitgeliefert, welches den Kindern ganztägig zur Verfügung steht.

Die Kinder werden bei der Gestaltung des Speiseplans sinnvoll eingebunden, z.B. durch Abstimmung über die zur Verfügung stehenden Gerichte. Das pädagogische Personal gibt seine Beobachtungen zum Essverhalten der Kinder an die Eltern und den Vorstand weiter. Basierend auf diesen Erfahrungen kommuniziert der Vorstand etwaige Änderungswünsche an den Caterer.

Viel Bewegung in den Räumlichkeiten und im Garten bei nahezu jedem Wetter ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Tagesablaufes in der Kindergruppe. Fahrzeuge, Hüpfpferde, Trampolin und Rutschen fördern die Kinder in ihrer Geschicklichkeit, Beweglichkeit, Ausdauer, Grobmotorik und natürlichen Eigeninitiative. Das gemeinsame Singen und Tanzen zu Bewegungsliedern motiviert die Kinder sich ganzheitlich auszudrücken; Motorik, Emotionen wie z.B. Freude und Mut werden angeregt und die Sinne sensibilisiert.

Die Feinmotorik wird unter anderem durch Sandspiele, anpflanzen, kneten, malen, schneiden und basteln gefördert.

Partizipation

Partizipation bedeutet, dass Kinder ihren Spielgruppenalltag mitgestalten können, indem sie bei Entscheidungen mit einbezogen werden und mitbestimmen dürfen. Ziel dabei ist es, gemeinsame Lösungen zu finden und für sich selbst, sowie für andere Verantwortung zu übernehmen. Das Recht auf Partizipation ist im BayKiBiG, sowie in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. Sie erleben dabei, dass ihnen zugehört wird und sie ernst genommen werden. Kinder sind zwar nicht von Anfang an entscheidungsfähig, jedoch lernen sie dabei eigene Meinungen zu bilden, sich zu äußern und Konflikte verbal austragen zu können. Dabei brauchen sie die Unterstützung und Begleitung von Erwachsenen.

Eine auf Partizipation gründende Bildungspraxis umfasst in unserer Kindergruppe folgende Elemente:

  • In den Handlungen des Alltages ergeben sich für die Kinder viele Möglichkeiten Verantwortung und Selbstständigkeit zu üben. (z.B. Brotzeittisch decken, Betten gemeinsam vorbereiten, sich gegenseitig beim Anziehen helfen…). Die Kinder werden in ihrem Prozess des „Sauberwerdens“ von den Bezugspersonen verständnisvoll begleitet.
  • Die Kinder werden altersgerecht in die Gestaltung des Tagesablaufes einbezogen, z.B. durch Beteiligung an der Auswahl von Spielmöglichkeiten, Ausflugszielen oder Mittagsgerichten.
  • Bei der Raumgestaltung und der Ausstattung wird besonderer Wert daraufgelegt, dass das Spielmaterial für die Kinder frei zugänglich ist. Während des Tages suchen sie ihre Spielorte und Spielmaterialien selbst aus, sie gehen vom Gruppenraum in den Schlaf- bzw. Bewegungsraum. Hier können sie sich unbeobachtet fühlen und ihren Horizont erweitern. Auch der Spielpartner wird von den Kindern selbst gewählt.
  • Beim Essen ist es selbstverständlich, dass die Kinder sich das Essen selbst aussuchen und auftun dürfen, dafür bekommt jedes Kind die Zeit, die es braucht. Jeder entscheidet selbst, wann er satt ist.
  • In der Mittagszeit werden die Matratzen im Bewegungsbereich zu Schlafbetten umgebaut. Das Fachpersonal schafft geeignete Rahmenbedingungen, um den Kindern nach einer kurzen Begleitung das selbstständige Einschlafen zu erleichtern. Die Kinder dürfen jedoch selbst darüber entscheiden, ob sie überhaupt Mittagsschlaf machen wollen oder sich nur kurz ausruhen.
  • Beim Wickeln kann beispielsweise jedes Kind entscheiden, wie und von wem es gewickelt werden möchte.
  • Es ist für eine Eltern-Kind-Initiative von elementarer Bedeutung, dass sich auch die Eltern für die Interessen und Vorlieben des eigenen Kindes einsetzen.

Beschwerdemanagement der Kinder

Es ist das Recht eines jeden Kindes sich über eine Situation, eine Bezugsperson oder ein anderes Kind zu beschweren. Die verschiedenen Möglichkeiten sich mitzuteilen, sind abhängig vom Alter eines Kindes. Mimik und Gestik, sowie schreien und weinen müssen gerade bei sehr kleinen Kindern vom pädagogischen Fachpersonal richtig gedeutet werden. Größere Kinder können sich selbst mitteilen oder suchen Hilfe bei den Eltern. Die Betreuerinnen nehmen jede Beschwerde ernst und suchen nach Lösungen, um dem Kind mit seiner Unzufriedenheit zu helfen. Das Kind in der aktuellen Situation zu unterstützen oder ihm Alternativen aufzuzeigen, bietet oft schon eine wesentliche Verbesserung des Wohlbefindens. In regelmäßigen Teamsitzungen, sowie einem, bei Bedarf, klärenden Elterngespräch wird gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Die pädagogischen Fachkräfte leben den Kindern einen respektvollen Umgang miteinander vor.

Übergang/ Vorbereitung auf den Kindergarten

Die Kindergruppe besucht ein bis zwei Mal pro Kindergruppenjahr einen nahe gelegenen Kindergarten. Somit haben die Kinder die Möglichkeit, gemeinsam mit der Gruppe einen Einblick in den Kindergarten zu bekommen und diesen schon einmal kennenzulernen. Außerdem wird das Thema „Kindergarten“ in der Gruppe gemeinsam besprochen und thematisiert. Dafür eigenen sich ausgewählte Bilderbücher und Gespräche. Das Abschiedsfest ist ein wichtiger Bestandteil, um die Kindergruppenzeit abzuschließen und dem Kind den Übergang etwas zu erleichtern. Auch für die bleibenden Kinder stellt dies einen schönen Rahmen dar, um sich von dem Kind verabschieden zu können.

In dieser Zeit legt die Kindergruppe sehr viel Wert darauf, die Eltern fachlich zu beraten und ihnen bestmöglich zur Seite zu stehen.

Blickpunkt Eltern

Die Kindergruppe Moosach e.V. ist eine Elterninitiative. Die Eltern übernehmen die gesamte Organisation der Kindergruppe. Die Eltern bestimmen über die Mitgliederversammlung und Vorstandsarbeit, sowie über alle Angelegenheiten des Vereins.

Die Eltern unterstützen bei Bedarf die Betreuungspersonen in organisatorischen Dingen. Hierfür müssen alle Eltern ein konkretes Hilfsamt ausüben. Um die laufenden Ausgaben so gering wie möglich zu halten, werden Arbeiten wie Putzen, Waschen, Gartenarbeiten und kleinere Reparaturen etc. von den Eltern übernommen. Hierfür wird ein Putzplan, der die tägliche Reinigung der Räume und sanitären Anlagen sicherstellen soll, erstellt. Die Vorstände sind hiervon ausgenommen.

In einer Elterninitiative gestalten die Eltern den Kindergruppenalltag aktiv mit. Dazu ist von allen Eltern ein großes Maß an Eigeninitiative erforderlich, nicht nur bei der Wahrnehmung einzelner Hilfsämter, sondern auch bei der grundsätzlichen und konzeptionellen Gestaltung der Betreuung.

Im Juli findet ein Elternabend für die neuen Eltern statt (siehe 2. Eingewöhnungsphase). Im Herbst gibt es einen Elternabend für alle Eltern, um einen Überblick auf die bevorstehenden Feste und Themen des Kindergruppenjahres zu geben. Für den Austausch und die Informationsweitergabe unter dem Jahr, dienen „Tür- und Angelgespräche“, Feste, Elterngespräche und das Schwarze Brett im Eingangsbereich. Darüber hinaus finden mindestens drei Mitgliederversammlungen im Jahr statt, zu denen Organisatorisches, wie die Ämterverteilung, die Konzeptgestaltung etc. besprochen werden und ggf. aktualisiert werden.

Elterngespräche

Einmal jährlich wird der Entwicklungsstand der Kinder, der durch das pädagogische Fachpersonal beobachtet und dokumentiert wurde, in einem Entwicklungsgespräch dargelegt. Die Termine für die Gespräche können ab Anfang eines Kalenderjahres vereinbart werden. Dafür wird frühzeitig eine Liste mit möglichen Terminen am Schwarzen Brett ausgehängt. Nach Bedarf können, im Laufe eines Kindergruppenjahres, weitere Entwicklungsgespräche stattfinden. Die Gespräche finden in der Regel vormittags statt, auf Anfrage kann ein Termin individuell geplant werden.

In das Gespräch bringen sich die Eltern und das Fachpersonal aus ihrer jeweiligen Perspektive mit ihren Beobachtungen ein. Sie tauschen sich aus und erörtern unterschiedliche Wahrnehmungen.

Besondere Inhalte eines Entwicklungsgespräches sind:

  • Wie ist die Wahrnehmung der Eltern zu Hause?
  • Wie ist die Wahrnehmung des Personals in der Kindergruppe?
  • Wie ist das Wohlbefinden des Kindes?
  • Welche Interessen und Themen hat das Kind zurzeit?
  • Welche primären Spielpartner hat das Kind?
  • Was sind die Stärken und Fortschritte des Kindes?
  • Wie kann das Kind dual von Eltern und Fachpersonal weiter in der individuellen Entwicklung unterstützt werden?

Teamarbeit

Unser Verständnis von Teamarbeit

„Wir sitzen alle in einem Boot“

Ziele, Formen und Inhalte unserer Teamarbeit

Unser Ziel: gemeinsam qualitativ hochwertige pädagogische Arbeit leisten Formen unserer Teamarbeit:

  • Teamsitzungen
  • Praktikantenanleitung Inhalte unserer Teamarbeit:

Planen – Organisieren – Reflektieren

Aufgaben werden je nach Interesse und Kompetenz (Qualifikation) verteilt.

Fort- und Weiterbildungen

Um neue Anregungen und Informationen für unsere Arbeit mit den Kindern zu erhalten, nehmen wir regelmäßig an Fortbildungen teil.

Vernetzung – Kooperation

Kooperation heißt für uns, Kontaktaufbau und Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen innerhalb und außerhalb der Kindergruppe zum Zwecke der finanziellen und materiellen Unterstützung und des Informationsaustausches, z.B. von fachlichem Wissen.

Die Kindergruppe Moosach e.V. arbeitet mit verschiedenen Fachdiensten zusammen:

  • Sie ist Mitglied im Kleinkindertagesstättenverein (KKT) in München. Dort werden Beratung und Fortbildungen in Anspruch genommen.
    • Das Referat für Bildung und Sport der LH München stellt ein wichtiges und nachhaltiges

Beratungsangebot dar.

  • Bei Bedarf steht unterstützend die Frühförderstelle des Heilpädagogischen Zentrum Augustinum mit Logopäden, Psychologen (Beratung/Diagnostik) und Heilpädagogen zur Verfügung.
    • Für einen leichteren Übertritt in den Kindergarten und für Fachgespräche, kooperiert die Kindergruppe mit

anliegenden Kindergärten.

Aufsichtspflicht und Versicherung

Die Aufsichtspflicht beginnt mit der persönlichen Übergabe des Kindes an das pädagogische Fachpersonal und endet beim Abholen, in den Räumen der Kindergruppe, mit der Übergabe an die Eltern oder eine von dieser autorisierten Person.

Bei Festen, Feiern und Veranstaltungen haften die Eltern selbst, wenn sie als Aufsichtsperson mit dabei sind. Die Kinder sind in der Kindergruppe und auf dem direkten Weg dorthin unfallversichert. Bei einem Unfall werden bei dem verletzten Kind entsprechende Sofortmaßnahmen ergriffen (Notarzt, Krankenhaus) und die Eltern benachrichtigt. Bereits bekannte gesundheitliche Problem (v.a. Nahrungsmittel-Allergien, Allergien allgemein, Diabetes, Asthma etc.), müssen in jedem Falle bei der Anmeldung schriftlich niedergelegt werden.

Ausblick und Zukunftsvisionen

Ein harmonisches Miteinander in der Kindergruppe soll uns stets begleiten.

Die Überprüfung und Weiterentwicklung unserer Konzeption ist selbstverständlich.